WAS FÜR EINE sCHLACHT
Geheime Storyseite 😉 enjoy
Sie waren überall – es war unglaublich. Als hätten sie sich abgesprochen.
Dabei habe ich sie zuerst gar nicht bemerkt. Als der Regen endlich aufgehört hat, bin ich nur ganz kurz raus, wollte mich mal strecken, durchatmen und diese wunderschöne Landschaft in ihrer natürlichen Pracht genießen und nicht nur durch getönte Scheiben.
Was für eine Aussicht,
… die Bäume, der See, der Himmel und diese Farben
Ich hatte das Wort „wunderschön“ noch nicht zu Ende gedacht, da stürzten Sie bereits über mich her. Hunderte, nein tausende und sie schienen aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen.
Die meisten waren sehr leise. Am Anfang konnte ich sie weder sehen noch hören. Doch die ersten waren schon an mir dran. Sie stachen zu, wo immer sie gerade durch kamen. Sie waren besessen, gierig, ja regelrecht im Blutrausch. Für sie schien es nur ein Ziel zu geben: sie oder ich.
Und dann griffen sie frontal an. Sie hatten es auf meinen Kopf abgesehen, meine Ohren, mein Gesicht, meine Augen. Jetzt konnte ich sie auch hören. Ein hoher, spitzer Ton, der umso lauter wurde, je näher sie kamen. Adrenalin schoss durch meine Adern. Ich machte mich bereit. Flucht oder Gegenangriff. Hatte ich denn überhaupt eine Chance in Anbetracht ihrer Überzahl?
Instinktiv schlug ich um mich. Kampflos würde ich nicht aufgeben, das war klar. Ein paar habe ich wohl auch erwischt, aber es würde auf Dauer keinen Sinn machen. Ich musste zurück. Dorthin, wo sie mir nichts anhaben konnten – dachte ich. Ich täuschte eine Vorwärtsbewegung vor, drehte mich dann blitzschnell um, hechtete zurück in meinen Bus und zog die Tür zu.
Aber es schien, als hätten sie das bereits erwartet. Etliche von ihnen hatten bereits ihren Weg in den Bus gefunden. Es war zu leichtsinnig die Tür offen zu lassen, als ich hinausgegangen bin. Aber ich schwöre – sie waren vorher einfach nicht zu sehen. Aber was sollte ich in dieser Situation machen? Ich musste mich ihnen stellen. Zumindest waren wir jetzt in meinem Revier und Ihre Anzahl war begrenzt.
… und ich hatte Waffen – effektive Waffen.
Wir wussten alle was uns bevorstand. Sie wussten es und ich wusste es. Aber es gab kein zurück mehr. Es ging um Leben oder Tod. Sie hatten es so gewollt. Die Schlacht begann.





Sie haben sofort angegriffen. Dieses Mal gingen die ersten direkt auf meinen Kopf los, während sich die anderen zu verteilen oder gar zu verstecken schienen. Fast schien es auch, als flogen sie Scheinangriffe, um mich abzulenken, damit ihre Kameraden an anderen Stellen zustechen konnten.
Ich brauchte einen besseren Überblick über die Lage. Mit einer raschen Bewegung schaltete ich das Licht an. Jetzt konnte ich sie deutlich besser sehen. Mit einer zweiten, schnellen Bewegung zog ich meine Armverlängerung mit dem Schlagfeld aus ihrem Versteck. Eine Waffe, mit der ich zwar nichts gegen die direkten Angriffe aus der Luft tun konnte, die aber umso effektiver war, wenn sie gerade irgendwo lauerten. Ab jetzt gibt es keine Gefangenen mehr.
Mit einer Hand verteidigte ich meinen Kopf und Körper, mit der anderen ging ich zum Angriff über. Ich hatte den Überraschungsmoment für mich. Ich war voller Adrenalin und zog hart und voll durch. Die ersten von Ihnen starben so schnell, dass sie noch nicht mal zucken konnten. Doch die Biester schienen daraus zu lernen. Sie verteilten sich noch mehr in Ecken, die ich nicht erreichen konnte, oder sie blieben in Bewegung. Jetzt galt es abzuwarten. Die Zeit würde mir helfen. Sie konnten nicht anders – sie wollten mein Blut. Ihre neue Taktik war jetzt der Angriff in Staffeln. Ihre Angriffe erinnerten mich an die Kamikaze-Flieger. In immer neuen Wellen griffen sie an. Aber auch ich verfeinerte meine Taktik im Laufe der Schlacht. Wenn ich sie in der Luft aus dem Gleichgewicht brachte, suchten sie sich einen Orientierungspunkt, an denen ich sie dann erwischte. Manchmal sogar zwei oder drei gleichzeitig, bis sie wiederum Ihre Taktik änderten. Jetzt gingen sie zu Einzelangriffen über, in unterschiedlichsten Zeitintervallen. Die Schlacht zog sich immer weiter in die Länge und forderte meine vollste Konzentration. Wollten sie darauf hinaus? Das ich müde und unachtsam wurde? Ich hatte schon eine große Anzahl von Ihnen eliminiert. Die Gefallenen trug ich, soweit möglich, an einer Stelle zusammen und zählte dabei bereits mehr als zwanzig Opfer. Die Dunkelziffer betrug aber sicher mehr als die doppelte Anzahl, aber die Körper von ihnen waren nicht mehr als solche zu identifizieren oder an einem Stück zusammen zu bringen.
Trotz allem blieb ich wachsam. Als die Angriffe schließlich immer seltener wurden, suchte jetzt ich ein schnelles Ende zu finden. Ich drehte den Spieß um und ging nun selbst auf die Jagd. Ich erhöhte die Lichtintensität und scheuchte auch die letzten der Biester aus ihren Verstecken und bekämpfte sie gnadenlos. Nach beinahe zwei Stunden hatte ich das letzte Biest erwischt und die Schlacht gewonnen. Ein Sieg, den ich mir hart erarbeitet hatte.
Doch irgendwann – das wussten sie und das wusste ich – irgendwann werde ich wieder hinausgehen müssen.
… und auch wenn ich schnell war, ein paar schafften es immer wieder. Ob draußen oder auch in meinem Revier. Am Ende bin auch ich gezeichnet von den Spuren des Kampfes. Ich habe ein paar juckende Beulen – aber sie haben mich nicht gebrochen.