Zum Inhalt springen

“ Roadtrip Teil 2 – Finnland „

Finnland ist mit nur 2 Tagen der kürzeste Teil meiner Reise. Unten auf der Seite ist eine Bildergalerie.

Der letzte Stand der Aktualisierung ist der: 20.06.2023, Teil 2 ist abgeschlossen.

Nakukkidamahinni

Jetzt bin ich also in Finnland, genauer gesagt in Finnisch-Lappland. Das erste was sich sichtbar geändert hat, ist die Sprache. Schon direkt im ersten Ort hinter der Grenze stelle ich fest, dass meine Augen und mein Hirn mit dieser scheinbar wahllos zusammengeworfenen Menge an Buchstaben nichts anfangen kann – egal ob Werbung oder Richtungsschilder mit Ortsnamen.

Eine Karte von Finnland habe ich bei meiner Auswahl als einzige nicht dabei, aber egal, ich habe ja meine Navi. Die gute Navi, die (wie ich schon im Schwedenabschnitt erwähnt habe) scheinbar von jemanden mit Offroad-Faible programmiert worden ist. Anstatt mich mit einem kleinen Umweg über schön ausgebaute Straßen mit vielen Orten zu leiten, hat sie mich über die alte und über 160 km lange Regionalstraße 955 geschickt. Eine für einen Mittelstreifen zu schmale, holprige Straße, die rechts und links von dichten Wald begrenzt wird. Ein etwa 60 km langer Teil davon ist eine sogenannte Dirtroad, also mit Sand und Schotter bedeckt. Es kam mir wechselweise vor als würde ich auf einer Rallye sein oder den alten DDR-Grenzstreifen abfahren. Wobei der Rallye-Teil mit ein bisschen Eingewöhnung sogar Spaß gemacht hat – mit Allrad, All-Terrain Reifen und ohne ängstlichen Beifahrer ;-D. Anstrengend war es aber schon, zumal ich neben den Schlaglöchern auch die Rentiere im Auge haben musste.

Wie ihr an der Länge der Wegbeschreibung seht, habe ich sonst noch nicht wirklich was über Finnland zu schreiben. In Inari angekommen, habe ich mich auf den Campingplatz gestellt und noch einen kleinen Spaziergang zu einem Geo-Cache gemacht (Finnland-Fahne geholt). Den Abend habe ich komplett verpennt. Ich muss mal googeln, ob die Mücken hier die Schlafkrankheit übertragen.

Bei 21 °C ist es hier am drittgrößten See Finnlands deutlich angenehmer als in der Hitze zuvor.

So viel zum ersten Tag, morgen schaue ich mir mal das Örtchen an. Ach ja, in Finnland ist es eine Stunde später als zuhause – Sonnenaufgang ist 0:30 Uhr.

4612 km

Noch 50 m
Route 955 – 60 km Offroad – erlaubt: 80 km/h
Campingplatz am Inarisee, ca. 23:45 Uhr
Tiger Kaka zum Frühstück
Varg, mein neuer Reisebegleiter.
Ohne üben laut vorlesen – in 5 Sekunden

Der zweite Tag fing schon einmal hart an. Es gab nämlich Tiger Kaka zum Frühstück.

Anschließend habe ich Inari erkundet. Grob zusammengefasst besteht es aus einer Hauptstraße, einem Samischen Museum und Kulturhaus, fünf Souvenir-Shops, zwei Supermärkten, einem Hotel und einem Campingplatz.

Im Supermarkt gibt es, außer verschiedenen Rentierprodukten, kaum Unterschiede zu Deutschland, sogar die Pizzen sind von Dr Oetker. Neben Kaffee und Paprika habe ich dort noch eine Dose Bären-Bier für 2,40 Euro erstanden. Die werde ich nachher zum Abendbrot probieren.

Dafür habe ich in einem der Souvenir-Shops einen neuen Reisebegleiter gefunden. Den kleinen Wolf Varg (ok, das ist Schwedisch weil es besser klingt, auf Finnisch wäre sein Name Susi 😉 gewesen). Varg teilt jetzt die vielen schönen Momente mit mir und falls einer von uns mal Heimweh hat, heulen wir zusammen den Mond an.

Was ich auch gefunden habe, ist ein Straßenschild, das zeigt was ich mit „überfordert“ mit den Namen meine. Versucht mal in 5 Sekunden die Namen laut vorzulesen – natürlich ohne erste mal leise zu üben. 5 Sekunden ist in etwa die Zeit, die hat man hat, wenn man daran vorbei fährt. Ich muss nebenbei noch den Verkehr im Auge behalten und schaffe das nicht.

Wer übrigens versucht hat den „Ortsnamen“ in der Überschrift im Block oben drüber auf einer Karte zu finden – den gibt es nicht. Den habe ich frei erfunden. Aber wenn ihr ihn laut vorlest, versteht ihr ihn vielleicht 😉

Jetzt, am späten Nachmittag, wird es deutlich kühler und fängt an zu regnen. Mein Fenster ist zu einem kleinen Bildschirm geworden, in dem gerade Comedy läuft. Ein deutsches Pärchen mit Wohnwagen, die seit sie angekommen sind nichts anderes getan haben, als alle ihre Gimmicks aufzubauen, sind gerade hektisch dabei alles wieder zurück zu bauen.

Das war es dann auch schon mit meinem Besuch in Finnland. Morgen fahre ich nach Norwegen, Richtung Nordkap. Vielleicht gibt es noch was Spannendes auf der Fahrt zur Grenze, ansonsten geht es hier weiter: Roadtrip Teil 3 – Norwegen.

Noch ein Hinweis für die Leser meiner Kurzgeschichten. Ich habe noch eine notwendige Ergänzung geschrieben. Dafür müsst ihr nochmal über die Schlacht zum Tom und dort dem Link folgen (Roadtrip Teil 1 – Schweden)