“ Roadtrip Teil 8 – England / Cornwall „
Hier ist nun der achte und letzte Teil meiner Reise. Nach fast einem halben Jahr und über 20.000 km im VW-Bus erreiche ich Südengland und damit Cornwall. Unten findet Ihr, wie gehabt, eine Bildergalerie.
Stand der letzten Aktualisierung: 25.10.2023
Auf nach Cornwall
Die letzte Stecke von Wales nach England führt über gut ausgebaute Straßen und Autobahnen. Es geht schnell voran. Schon nach einer guten Stunde bin ich an Bristol vorbei und fahre Richtung Bridgwater, wo ich die Autobahn verlasse und den Küstenstraßen folge. Die Straßen hier sind voll, die Orte größer und ich muss mich deutlich mehr auf den Verkehr konzentrieren. Das zudem sind die meisten Straßen hier an beiden Seiten von hohen Hecken oder Mauern umgeben sind und es immer wieder regnet, macht es nicht einfacher. Es dauert einen Moment bis ich realisiere, dass ich so langsam in die „Zivilisation“ zurück komme.
Ich bin jetzt über 20.000 km unterwegs und bin dabei überwiegend durch Gegenden gefahren, die weit von jeder Hektik entfernt lagen und immer wunderbare Landschafen offenbarten. Versteht mich nicht fasch, die Gegend hier ist trotzdem sehr schön, aber es ist schon etwas schwerer den Blick mal streifen zu lassen und unterwegs das Umland zu genießen. Dazu kommt sicher auch, dass ich immer noch leicht angeschlagen bin.
Mein erstes Ziel ist Newquay an der Westseite von Cornwall. Hier hat die Patentante von Allicye (ich habe sie und ihren Mann Richard in Schottland kennengelernt) einen Campingplatz, der nicht nur sehr schön sein soll, sondern wirklich sehr schön ist.
Ursprünglich war mein Plan eine Woche hier zu bleiben, bis der Campingplatz in diesem Jahr schließt. Ich wollte von hier aus verschiedene Touren machen, um den westlichen Teil von Cornwall zu erkunden. Wie die Formulierung schon verrät, habe ich mich aber anders entschieden und mich zunächst für drei Nächte eingebucht.
km 20.653






Der Süd-Westen
Den ersten Tag nutze ich zum Einkaufen und endlich meine Wäsche zu waschen. Nach den Tagen mit Covid war mir das ein echtes Bedürfnis. Den restlichen Tag Ruhe ich mich einfach aus, mache ein paar Sudokus und lass mich von YouTube berieseln. Das Internet ist hier wirklich gut und ich muss mich ja schließlich auf auf meine Rückkehr vorbereiten 😉 .
Am zweiten Tag mache ich dann eine Tour über die kleinen Küstenstraßen entlang der Westküste bis runter nach Land’s End, dem westlichsten Zipfel von England. Die Straßen sind auch hier oft sehr schmal, steil und kurvig und führen durch etliche Orte unterschiedlichster Größe. Dafür komme ich aber auch immer wieder in Gegenden mit fantastischen Aussichten auf die Steilküsten und die scheinbar in Wellen dahinfließende Landschaft von Cornwall. Schade ist, dass alles vom vielen Regen so aufgeweicht ist. Bei Sonnenschein wäre das bestimmt noch viel schöner.
Auffällig sind hier auch die vielen Schilder, die auf verschiedene Railway-Stationen hinweisen. Hier scheint es noch eine Mange intakter, alter Bahnstrecken zu geben, auf denen alte Dampfloks historische Waggons ziehen.
Am frühen Nachmittag habe ich dann mit Land’s End den westlichsten Punkt erreicht und fahre in einem Bogen zurück zum Campingplatz. Dort angekommen unterhalte ich mich noch ein bisschen mit der Patentante von Alliyce und ihrem Bruder. Bevor ich mich zum Kochen auf meinen Stellplatz verabschiede, verlängere ich meinen Aufenthalt noch um einen weiteren Tag (heute).
Ich merke, dass ich noch nicht wieder richtig fit bin und es noch ein bisschen langsamer angehen muss, wenn ich nichts verschleppen will. Zudem war es auch höchste Zeit diese Seite mal wieder zu aktualisieren. Und damit sind wir beim heutigen Tag, den 25. Oktober. Morgen werde ich mich an die Südküste begeben, an der ich dann langsam in Richtung Dover und damit wieder weiter in Richtung Heimat fahren werde.
In etwa einer Woche, so schätze ich, werde ich dann wieder zu Hause sein.
km 20.827
An der Südküste zurück Richtung Heimat
Hier kommt jetzt eine kurze Zusammenfassung im Rückblick, die ich erst Monate nach meiner Rückkehr in die Heimat erstellt habe.
Nachdem ich den äußersten Südwesten schon auf meinen Touren kennengelernt habe, ging es dann weiter über große Straßen bis kurz hinter Plymouth. Anschließend ging es dann wieder über kleinere Straßen Richtung Südküste. Das Wort „Richtung“ habe ich bewusst gewählt, denn leider – oder für die Natur wahrscheinlich zum Glück – gibt es nur wenige Straßen, die direkt an der Küste entlang führen. Wer an die schöne Küste will, kann diese überwiegend nur über Stichstraßen erreichen.
Eine kurze, aber schöne Strecke habe ich hinter Kingsbridge trotzdem gefunden. Hier hat sich sogar mal der Himmel aufgetan, was nach dem sonst permanenten Regen und Wind ein wirklicher Genuss war. Das habe ich dann auch gleich genutzt und am Strand „Blackpool Sands“ in der Sonne gechillt. Die Nacht habe ich dann auf dem schönen, aber etwas teureren Campingplatz Slaptons Sand verbracht. Nette Betreiber, bei denen ich sogar einen kleinen Rabatt raushandeln konnte.
km 20.959
Am nächsten Morgen ging es dann wieder weiter. Zunächst einmal nach Dartmouth, einem schönen Hafenstädtchen mit einem schöngelegenen Castle. Da ich an diesem Tag aber noch ein paar Meilen schaffen wollte bin ich dann wieder auf die Schnellstraße, um nach Exeter den nächsten Küstenabschnitt anzusteuern. Der führte mich dann über Exmouth durch einige weitere hübsche Städtchen bis nach Weymouth. Was sich zunehmend als Problem herausstellte, war einen Campingplatz zu finden. Die Saison war für viele Plätze schon beendet und die wenigen offenen Plätze waren oft regelrecht abgesoffen. So bin ich dann relativ spät auf einem Campingplatz bei Weymouth gelandet, auf dem ich dann 2 Tage geblieben bin. Wie extrem alles durchnässt war, konnte ich dort am Beispiel eines Wohnmobils sehen. Die Fahrerin ist beim Ausparken nur etwa 30 cm neben die geschotterte Stellfläche geraten und hat sich sofort bis zur Radnabe festgefahren. Es musste sogar ein professioneller Abschleppdienst kommen, um sie über eine Winde wieder rauszuziehen.
km 21.125
Auch ich war mittlerweile vollkommen durch und wollte nur noch nach Hause. Deshalb war mein nächstes Ziel auch ein Campingplatz in der Nähe von Dover. Nach etwa 260 Kilometern und gut fünf Stunden Fahrt bei Sturm und Regen hatte ich dann für diesen Tag genug und hab mich in die Suche nach einem offenen Platz gestürzt. In der Nähe von Hastings, noch etwa 1 1/2 Stunden von Dover entfernt, bin ich dann fündig geworden. Wie erledigt ich war, zeigt sich daran, dass ich von diesem Tag kein einziges Foto habe. Aber zwei wichtige Aufgaben habe ich am Abend dennoch in Angriff genommen – die Fähre von Dover nach Dünnkirchen für den 02.11.2023 und meinen letzten Campingplatz für diese Reise in der Nähe von Canterbury gebucht. Von dort aus würde ich nur eine gute halbe Stunde zur Fähre brauchen.
km 21.389
Die heutige, vorletzte Etappe in Großbritannien, war mit etwa 80 Kilometern auf einer gut ausgebauten Straße deutlich entspannender als die letzten zuvor. Auf dem Weg nach Canterbury habe ich mir eine neue Lampe für meinen Scheinwerfer geholt und eingebaut (das ein Licht nicht ging, war mir am Abend zuvor aufgefallen) und nochmal meine Vorräte aufgestockt. Ich hatte sogar Glück und nochmal eine schöne schöne, gegrillte Haxe bekommen ;-). Anschließend habe ich auf dem Campingplatz eingecheckt und den Ruhemodus aktiviert. Bei dem schlechten Wetter das Beste, was ich tun konnte.
Noch zwei Mal schlafen und dann ab auf die Fähre. So war zumindest der Plan. Doch meistens kommt es anders, als man denkt. Die mittlerweile orkanartigen Stürme haben dafür gesorgt, dass alle Fährfahrten für die nächsten zwei Tage eingestellt wurden. Zum Glück hat sich das Wetter dann wirklich beruhigt und einen Tag später als geplant ging es dann ab auf die Fähre und danach in einem Rutsch nach Hause.
km ca. 22.000
Mein Fazit für den Süden Englands fällt Dank Covid und dem permanent schlechten Wetter nicht so gut aus. Zudem hat meine Art der Reise, nämlich spätestens alle zwei Tage weiter zu fahren, auch nicht gepasst. Wer hier Urlaub machen will, sollte sich mehr Zeit nehmen und für mehrere Tage in den schönen Küstenstädtchen verweilen. Dann laden tolle Wanderwege und viele Sehenswürdigkeiten auf den Besucher.





















































