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“ Roadtrip Teil 4 – Schweden, Dänemark, Deutschland und die Niederlande „

Der vierte Teil meiner Reise führt mich aufgrund einer Planänderung (zurück in die Sonne) nochmal durch Schweden, dann durch Dänemark und Deutschland zur Fähre in den Niederlanden. Neben meinen Berichten findet ihr unten auf der Seite eine Bildergalerie.

Stand der letzten Aktualisierung ist der: 02.08.2023 (Roadtrip abgeschlossen)

Mitten in der Harrytour

… die auf Deutsch früher wahrscheinlich Horsttour und heute Kevintour genannt werden würde. Dahinter steckt die Einkaufstour der Norweger am Wochenende nach Schweden um vor allem massenweise Alkohol, Süßigkeiten und Fleisch zu kaufen, was in Schweden deutlich günstiger ist. Ein norwegischer Politiker hat den Begriff 2002 geprägt, in dem er sagte es sei total „Harry“ dafür nach Schweden zu fahren. Wir lernen: In Norwegen ist der Harry das, was bei uns der Kevin ist. 🙂

Für mich heißt das aber vor allem volle Straßen auf denen ich teilweise nur im Schneckentempo voran komme. Nach einer langen und nervigen Fahrt erreiche ich dann endlich die Reichsgrenze und mache kurz (etwa 30 m) vorher noch einen kurzen Stopp. Ich werde sogar vom Trollkönig persönlich verabschiedet, der mich noch zum Essen einladen will. Ich trinke aber nur einen Kaffee und sage dann „Auf Wiedersehen“ zu Norwegen. Denn eines steht fest, irgendwann komme ich wieder.

Gleich hinter der Grenze in Schweden säumen enorm viele Werbeschilder die Straße und weisen den Einkauftouristen auf die günstigen Angebote in den kurz darauf folgenden, riesigen Einkaufszentren hin. Die sind inklusive Parkplätze so groß, dass ein Vergleich mit Fußballfeldern mindestens dreistellig wird. Als ich diese passiert habe, sind dann die Straßen wieder frei und ruhig – herrlich.

Ich fahre noch ein Stückchen weiter und halte dann an einem kleinen Supermarkt, um meine Lebensmittel aufzufüllen. Anschließend suche mir einen Platz zum Übernachten und finde einen schönen Campingplatz am See Västra Silen.

km 9792

Die Reichsgrenze.
Der König der Trolle verabschiedet mich höchstpersönlich.
Campingplatz am Västra Silen.
Letzter Stopp in Schweden.

Fast Forward

Heute ist der Weg nicht das Ziel. Ich möchte einfach nur schnell südwärts und so nahe an Malmö kommen, dass ich es den Tag darauf bis nach Dänemark schaffe. Ich mache nur wenige kurze Pausen aber das regnerische Wetter unterwegs lädt auch nicht zu mehr ein. Etwa 120 km vor Malmö fahre ich dann auf einen Campingplatz.

Dort angekommen kümmere ich mich erstmal um eine Fähre nach England. Leider bekomme ich bis zum 07. August keinen Platz auf meiner Wunschfähre, die bis kurz vor Schottland fährt. Deshalb buche ich eine Fähre für Samstag den 29.07. nach Harwich, was aber bedeutet, dass ich noch weit durch England fahren muss, bevor ich Schottland erreiche.

Für heute bin ich dann durch und will nur noch schnell duschen, was essen und dann schlafen. Ein Blick auf den Tacho zeigt mir, dass ich die 10.000 km überschritten habe.

km 10228

2 Tage Dänemark

Nachdem ich den Tag vorher früh im Bett war, ging es am nächsten Morgen auch früh los. Als ich meiner Mam um kurz vor 11.00 Uhr den obligatorischen Morgengruß schicke, habe ich die Öresundbrücke und Kopenhagen bereits hinter mir gelassen. Die Fahrt über die längste Brücke Europas (8km) ist gerade in Richtung Dänemark besonders interessant, weil sie mitten im Meer auf einer Insel endet. Von da geht es dann durch einen Tunnel unter dem Meer weiter bis nach Kopenhagen. (Video folgt)

Mein Tagesziel heißt Skjern, in dessen Nähe sich die Stauning Destille befindet, die wohl bekannteste Whiskymarke aus Dänemark.

Um dort hin zu kommen muss ich an die Westküste Dänemarks und damit über eine weitere riesige Brücke – die Storebeltbrücke. Hier bin ich vorher noch nie lang gefahren und gefühlt ist die Brücke viel länger als die Öresundbrücke. Die Recherche erklärt, dass es sich bei der Storebeltbrücke um einen Brückenzug handelt, dessen längste Spannweite „nur“ 1,8 km beträgt. Der gesamte Brückenzug hat aber eine Länge von 18 km! Auch hier habe ich ein Video von der Überfahrt gemacht (folgt).

Außer in der Umgebung von größeren Städten sind die Straßen frei und ich komme gut voran. Um etwa 14:00 Uhr habe meinen Zielort erreicht. Deshalb fahre ich direkt zur Destille um zu checken, wann es Führungen gibt und um direkt eine zu buchen. Ich habe die Wahl zwischen 16:30 Uhr am selben Tag oder zwei Terminen am nächsten Tag.

Ich entscheide mich für die Führung am selben Tag und überbrücke die Zeit mit Kaffee und Sudoku. Da auch ein kleines Tasting zur Führung gehört frage ich nach, ob ich auf dem Gelände über Nacht stehen bleiben kann und bekomme das zugesagt. Die Führung ist spannend gemacht und die Whiskys schmecken interessant. Sie sind aber so klein, dass ich mir danach doch noch einen Campingplatz suche. Vorher kaufe ich mir noch ein Glas für meine Sammlung und ein Tastingset für den Abend. Eine ausführliche Beschreibung zur Führung findet ihr auf meiner Whiskyseite.

Eine halbe Stunde später bin ich dann auf dem Campingplatz und da es schon nach 19:00 Uhr ist und ich keine Lust mehr zum Kochen habe, gönne ich mir ein halbes Hähnchen mit Pommes im angeschlossenen Lokal.

Den Abend lasse ich dann ebenso gemütlich ausklingen, wie ich den nächsten Tag verbringe. Ich bin in den letzten Tagen (zu) viel gefahren und auch in den nächsten Tagen erwarten mich lange Strecken. Da ist ein Tag Pause mal sehr schön.

Morgen geht es nach Deutschland, genauer nach Schwentinental in der Nähe von Kiel, zu meinem Bruder und seiner Frau.

km 10779

Öresundbrücke.
Storebeltbrücke.
Die Brennblasen der Stauning Destille.
Campingplatz am Ringkobingfjord.
Mein Lieblingsplatz bei meinem Bruder im Garten.
Essen beim Chinesen.
Mein großer Bruder Michael und ich.
Ein schöner Lichtblick am Himmel.

Volles Verwöhnprogramm

Die Fahrt zu meinem Bruder Michael und seiner Frau Kirsten nach Schwentinental verläuft reibungslos, abgesehen von zwei kleinen Staus in Dänemark.

Als ich am frühen Nachmittag ankomme, steht mein Wunschessen bereits auf dem Tisch. Es gibt demontierte Kohlrouladen, oder Schichtkohl, wie man hier sagt. Nach zwei Monaten mit Campinggerichten ist die leckere Hausmannskost ein echtes kulinarisches Highlight. Doch das ist nur der Anfang von dem umfangreichen Verwöhnprogramm, dass ich in den drei Tagen Aufenthalt erleben durfte.

Das Gästezimmer ist bereits für mich vorbereitet und ich finde neben Getränken, Handtüchern und einer Lindt-Schokokugel auf meinem Bett auch den Spiegel, den ich für meinen Bus bestellt hatte. Alles sehr liebevoll vorbereitet – ach ist das schön.

Am Nachmittag schmeißen wir noch meine beiden Schlafsäcke in die Waschmaschine und anschließend setzen wir uns gemütlich zusammen. Schließlich gibt es genug zu erzählen.

Am nächsten Morgen fahren wir nach dem Frühstück (für das sie extra meinen Lieblingsaufschnitt eigekauft hatten) nach Kiel und schauen uns dort unter anderem die neue Wohnung an, in die die beiden demnächst einziehen werden. Tolle Lage mit Blick auf die Kieler Bucht – echt schön! Gegen Mittag waren wir dann beim Chinesen zum Essen. Auch das war ein Wunsch von mir, den die beiden mir erfüllt haben, obwohl sie selbst nicht so gerne chinesisch essen. Zudem haben sie es sich nicht nehmen lassen mich einzuladen. Wieder zuhause haben wir dann meine Klamotten in die Waschmaschine gesteckt und uns danach etwas hingelegt. Genau wie an diesem Abend war es den letzten Abend sehr spät geworden.

Freitag war dann „Arbeitstag“. Am Vormittag war ich einkaufen und habe meine Vorräte wieder aufgestockt. Anschließend habe ich meinen Bus innen sauber gemacht, den Spiegel montiert und die Einkäufe verstaut. Als ich dann meine Klamotten zusammenlegen wollte, lagen diese alle schon fertig auf meinem Bett, so dass ich sie nur noch in den Bus räumen musste. Kirsten bringt mir dann noch eine Tasche mit Überraschungen, die ich aber erst in England auspacken soll. So mock ick dat.

Am frühen Abend waren wir dann nochmal Essen. Dieses Mal beim Griechen und ratet mal, wer sich das auch gewünscht hat. Richtig, das war tatsächlich wieder ich. Und wäre ich den beiden nicht vorausgekommen, hätten sie mich auch hier wieder eingeladen. Zuhause haben wir dann noch das Auftaktspiel der 2. Bundesliga geguckt, nachdem ich mich dann zum Schlafen verabschiedet hatte. Das war ein anstrengender Tag und zudem hatte ich Rückenschmerzen und dadurch schon die Tage vorher nicht so gut geschlafen.

Am Ende bleibt mir noch ein riesen Dankeschön an Euch – Kirsten und Michael. Ihr habt mir Wünsche erfüllt, von denen ich vorher noch nicht mal wusste, dass ich diese habe. Ich habe bei Euch gelebt, wie Gott in Frankreich. VIELEN, VIELEN DANK!

km 11077

Hauptreisetag

… und das nicht nur für mich, sondern für die meisten Deutschen. Vor mir liegen fast 700 km bis zur Fähre in der Nähe von Rotterdam und das zur Hauptreisezeit. Seit gestern haben nämlich alle Bundesländer gleichzeitig Schulferien.

Ich mache mich kurz vor 10.00 Uhr auf den Weg, damit ich noch vor dem Rückreiseverkehr aus Skandinavien durch den Elbtunnel komme. Das ich bereits vorher schon im ersten Stau stecke, kann ja keiner ahnen.

Doch auf die Länge der Fahrt gesehen komme ich, mit kleinen Pausen, ganz gut durch und erreiche die Fähre gegen 18.00 Uhr, zwei Stunden vor dem Boarding.

Gegen 20.00 Uhr bin ich dann in meiner Kabine und kurze Zeit später gönne ich mir schon eine Pizza BBQ-Chicken im Bordrestaurant. Nach einem kleinen Erkundungsgang setze ich mich anschließend in die mitgebuchte Lounge und entspanne mich bei Espresso und Rotwein, bis wir auf See sind.

Nach dem anstrengenden Tag und mit dem Wissen, dass wir nach deutscher Zeit um 05:30 Uhr in Harwich ankommen werden, gehe ich früh schlafen. Auf dem Weg in die Kabine schaue ich noch kurz im Dutyfree-Shop vorbei und kaufe mir meinen Reisewhisky.

Auch wenn ich erst noch ein ganzes Stück durch England muss, geht es ab jetzt weiter im Roadtrip Teil 5 – Schottland (hier klicken).

km 11.745

Warten auf das Bording.
Chillen in der Lounge.